Diagnose stellt das Leben auf den Kopf
11.05.2023
Die zeitliche Nähe zum Welt-Parkinson-Tag war kein Zufall – der Parkinson-Infotag an den Oberhavel Kliniken sollte passenderweise diesen großen medizinischen Schwerpunkt der Neurologie an den Oberhavel Kliniken näher beleuchten. Zum zweiten Mal machten Chefarzt Prof. Dr. med. Stephan Schreiber und weitere Experten in Hennigsdorf auf diese Art auf die wichtige Erkrankungsgruppe Parkinson aufmerksam. Die Veranstaltung konnte vor Ort, aber auch online verfolgt werden. Viele Interessierte nutzten das Angebot zum Wissensausbau, Austausch und zur Kontaktaufnahme etwa mit den hilfreichen Selbsthilfegruppen der Region. Eine Parkinson-Diagnose stellt das ganze Leben auf den Kopf: Verminderte Beweglichkeit, Zittern oder Störungen des Gangs und Gleichgewichts stellen häufige Herausforderungen dar, die die Lebensqualität der Menschen oft deutlich beeinträchtigen. Die Veranstaltung befasste sich daher mit der Krankheit und neuesten Behandlungsoptionen. Mit im Kreis der Referenten war Dr. med. Tina Mainka-Frey von der Klinik für Neurologie der Charité. Sie spannte den Bogen von der empfehlenswerten Ernährung bis hin zu invasiven Therapieverfahren.
Gastrednerin Dr. Tina Mainka-Frey von der Charité sprach vor vielen Interessenten auch über die richtige Ernährung. (Foto: Oberhavel Kliniken)
Eine gute Diagnostik stehe am Anfang der optimalen Behandlung, betonte Chefarzt Prof. Schreiber. Um abzuklären, ob ein Parkinson vorliegt und in welcher Form, wird der Patient an den Oberhavel Kliniken zunächst über einige Tage stationär aufgenommen. In dieser Zeit erfolgen eine Bildgebung des Gehirns mit CT oder MRT, Laboruntersuchungen, EEG, eine neuropsychologische Testung, gegebenenfalls wird auch das Nervenwasser untersucht. „Nach der Diagnose erstellen wir ein Therapiekonzept mit Empfehlungen für die weitere ambulante Betreuung“, so Prof. Schreiber. Reicht diese nicht aus oder treten im Verlauf der Krankheit Verschlechterungen ein, die zu Hause nicht gelöst werden können, dann greift das klinische Angebot der „Komplexbehandlung Parkinson“: Die Patienten werden logopädisch, ergotherapeutisch, physiotherapeutisch und neuropsychologisch bestmöglich unterstützt. Außerdem gehört zur Anschlussbetreuung nach der Klinik die Vermittlung niedergelassener Ärzte und von Selbsthilfegruppen.
„Die ausführliche Aufklärung über die Krankheit und ihre vielen Gesichter ist uns ein Herzensanliegen“, resümiert Prof. Schreiber zum Infotag. „Zwischen 250.000 und 400.000 Menschen in Deutschland leiden unter der Parkinsonerkrankung – Tendenz leider steigend.“„Die ausführliche Aufklärung über die Krankheit und ihre vielen Gesichter ist uns ein Herzensanliegen“, resümiert Prof. Schreiber zum Infotag. „Zwischen 250.000 und 400.000 Menschen in Deutschland leiden unter der Parkinsonerkrankung – Tendenz leider steigend.“