15 Jahre babyfreundliche Geburtshilfe in der Klinik Oranienburg
12.06.2025
Eine enge Bindung zwischen Eltern und Kind, eine gesunde Entwicklung des Neugeborenen und das Stillen optimal zu fördern, das zeichnet babyfreundliche Krankenhäuser aus. Seit mittlerweile 15 Jahren trägt die Klinik Oranienburg das Qualitätssiegel „Babyfreundlich“ der WHO/UNICEF-Initiative – und ist damit einmalig im Land Brandenburg. Alle Schwestern der Entbindungsstation, die Hebammen, die Gynäkologen und die Kinderärzte sind speziell geschult und unterstützen neben dem Stillen auch den frühestmöglichen Haut-zu-Haut-Kontakt von Eltern und Kind, das Bonding. Im April 2025 wurde die Klinik erneut ausgezeichnet und das Zertifikat ist nun für weitere drei Jahre gültig.

Saskia Obst ist mit Leib und Seele Kinderkrankenschwester (Foto: Oberhavel Kliniken/Odin Tietsche)
Eine, die sich in der Betreuung von Neugeborenen besonders auskennt, ist Saskia Obst. Die Kinderkrankenschwester ist seit 13 Jahren auf der Wochenbettstation der Klinik Oranienburg tätig. „Wir leiten die frischgebackenen Eltern an, wir beraten, wir nehmen sie mit ihren Sorgen und Ängsten ernst. Und wir versuchen ihnen und ihrem Baby einen guten Start zu ermöglichen“, fasst Saskia Obst ihre Arbeit zusammen. Zusammen mit ihren Kolleginnen ist sie 24 Stunden, rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr für die Neugeborenen da. „Wir überwachen die Vitalwerte des Säuglings, üben das Wickeln, geben Tipps zur Säuglingspflege und zum Stillen.“ Vieles, was später zur Routine wird, sei am Anfang noch ungewohnt und neu für die jungen Eltern und sie seien oftmals sehr unsicher: Mache ich alles richtig mit dem Baby? Wie halte ich das Neugeborene, trinkt es auch genug? „Wenn die Eltern nach zwei bis drei Tagen mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, das Baby gesund und munter ist und im besten Falle voll gestillt wird, dann wissen wir, wir haben unseren Job gut gemacht!“, schwärmt die Kinderkrankenschwester. Früher seien die Kinder frühestens alle vier Stunden an die Mutter übergeben worden. Heutzutage könnten sich Mutter und Kind dank Rooming-In ununterbrochen nahe sein. Und auch die Väter seien im Familienzimmer herzlich willkommen. „Oftmals teilen sich die Eltern die Pflege des Säuglings auf oder der Vater unterstützt mehr, wenn die Mutter nach einem Kaiserschnitt noch nicht so mobil ist“, weiß Saskia Obst.
Aber nicht immer kommen Babys zum geplanten Entbindungstermin zur Welt oder werden gesund geboren. Kinder, die zu früh oder krank geboren werden, sind in der Klinik Oranienburg gut aufgehoben. Ein besonders ausgestatteter neonatologischer Bereich, der wegen der größtmöglichen Nähe von Mutter und Kind direkt in die Geburtsklinik eingebunden ist, dient der speziellen Pflege von Frühgeborenen sowie der lntensivbeobachtung und Behandlung von Neugeborenen, die durch Schwangerschaft oder Geburt gefährdet oder anpassungsgestört sind. Die Frühgeborenenstation (Neonatologie) der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin ist mit speziellen Wärmebetten und mit Geräten zur Herz-Atem-Überwachung sowie zur Beatmung ausgestattet. „Als perinataler Schwerpunkt können wir Schwangere und Frühgeburten ab der 32. vollendeten Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht von mindestens 1.500 g betreuen“, erzählt Saskia Obst. „Oftmals ist bei den Babys die Lunge nicht richtig ausgereift und wir unterstützen das Atmen mit zusätzlich Sauerstoff.“ Manche früh Geborene litten auch unter Verdauungsproblemen oder könnten nicht richtig Trinken. Dann werden sie über eine Magensonde versorgt.
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