Die Oberhavel Kliniken auf dem Weg zur Digitalisierung
16.02.2022
Der Arbeitsalltag auf Station ist nicht nur in der Pandemie hektisch. Ob Blutdruck messen, Werte dokumentieren, Medikamente bereitstellen, Infusionen vorbereiten oder Verbände wechseln, viele Aufgaben wollen gleichzeitig erledigt werden und es gilt, die pflegerischen Maßnahmen optimal im Team abzustimmen und, wo möglich, Zeit zu sparen. Digitalisierung ist hier das Stichwort, wie das Beispiel der digitalen Patientenkurve zeigt.
Bereits vor zwei Jahren wurde die digitale Patientenakte in den Oberhavel Kliniken eingerichtet. In den letzten Wochen konnte diese nun an allen drei Standorten im Klinikverbund um eine neue Funktionalität erweitert werden: die automatische Übertragung der Vitalzeichen in das System. Aktuelle Vitalwerte wie Blutdruck, Puls und Körpertemperatur werden somit nicht mehr händisch eingetragen, sondern direkt beim Messen dem Patienten digital über einen Barcode zugewiesen.
Schwester Anne und Schwester Jessica arbeiten auf Station am mobilen Visitenwagen in der Fieberkurve (Foto: Oberhavel Kliniken GmbH).
„Für die Pflegekräfte bedeutet das erweiterte System eine große Entlastung und spart wertvolle Zeit“, erläutert die stellvertretende Pflegedienstleiterin, Katrin Degner, die das Projekt begleitet. „Aber auch für die Ärzte und die Abstimmung mit dem Pflegepersonal bedeutet die Digitalisierung einen enormen Vorteil. Die gesamte pflegerische Dokumentation, aktuelle Vitalwerte des Patienten, pflegerische Maßnahmen, die Medikation, Laborergebnisse werden übersichtlich in der so genannten Fieberkurve dargestellt und alle an der Betreuung des Patienten Beteiligten haben von überall Zugriff. Sei es vom Arztzimmer aus oder vom mobilen Visitenwagen auf Station – sie können sich über den aktuellen Zustand des Patienten informieren, Maßnahmen anordnen, Nachrichten oder besondere Hinweise hinterlegen.“
Darüber hinaus verfügt das System über spezielle Auswertungsinstrumente. Diese sammeln Risikofaktoren beispielsweise für das Wundliegen (Dekubitus) oder eine Mangelernährung und bestimmen individuell für jeden Patienten automatisch eine Gefährdungsstufe. „Für uns ist es ganz wichtig, dass die digitale Patientenakte nicht nur unsere internen Arbeitsabläufe optimiert, sondern letztlich auch dem Schutz und der Sicherheit des Patienten dient“, weiß Katrin Degner.
Und die Digitalisierung geht noch weiter: Stück für Stück wird nun die digitale Patientenakte in den einzelnen Fachbereichen um spezielle Funktionalitäten erweitert und ergänzt.