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Schmerzen, Schwäche, Luftnot, Ängste, Übelkeit und Erbrechen - es sind vor allem solche Symptome, die es auf der Palliativstation der Klinik Hennigsdorf zu lindern gilt. Geheilt werden können die Patienten der Station 25 nicht mehr. Am heutigen Freitag, dem 7. Juli 2023, gaben Chefarzt Dr. med. Frank Heinrich und sein Team während eines Tags der offenen Palliativstation Einblicke in ihre Arbeit. 
„Patienten, die zu uns kommen, verfügen nur über eine begrenzte Lebenserwartung. Sie leiden an weit fortgeschrittenen Erkrankungen wie Krebs, schweren Herz-, Lungen- oder Nervenerkrankungen, die nicht mehr zu heilen sind“, erläutert Dr. med. Frank Heinrich, Chefarzt der Abteilung Palliativmedizin der Oberhavel Kliniken. „Unsere Aufgabe ist es, das Leben für unsere Patienten beschwerdearm und erträglich zu gestalten. Wir lindern quälende Symptome, unterstützen bei psychosozialen Problemen und geben Hilfe zur Selbsthilfe. Es gibt keine belastende Diagnostik oder Therapien mehr, sondern die individuelle Lebensqualität eines jeden Patienten steht an erster Stelle.“

Die Palliativstation der Klinik Hennigsdorf verfügt über sieben Betten. Etwa 280 Patienten werden hier pro Jahr betreut. Das Team ist multiprofessionell aufgestellt und unterstützt Patienten und ihre Angehörige ganzheitlich bei der Bewältigung der Krankheit. 
„Zunächst geht es darum zu erkennen, was bringt der Patient mit? Über welche körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Ressourcen verfügt er und wie können wir seine Lebensqualität erhalten? Darauf aufbauend erstellen wir einen individuellen palliativmedizinischen Behandlungsplan“, erläutert der Chefarzt. „Dieser ist immer ganzheitlich und orientiert sich an den Wünschen und Werten unserer Patienten. Während der Behandlung gleichen wir täglich unsere Ziele mit dem Erreichten ab und passen unsere Behandlungsmaßnahmen an.“
Dabei sei die Behandlung im Krankenhaus besonders dann angezeigt, wenn die Belastung mit körperlichen Symptomen, seelischen Problemen und sozialen Krisen komplex ist und eine aufwendige medizinische oder pflegerische Versorgung erforderlich mache. Auch in Notfallsituationen oder wenn eine Sterbebegleitung zu Hause nicht zu leisten ist, sei eine stationäre Versorgung angezeigt. 
„Ein wesentlicher Baustein unser palliativmedizinischen Betreuung ist es, neben der Behandlung der körperlichen, auch die seelischen Symptome wahrzunehmen und zu behandeln“, weiß Frank Heinrich. „Dabei achten wir die Spiritualität unserer Patienten, unterstützen diese und geben Raum für eigene Gedanken und Wünsche.“

Die Palliativstation der Oberhavel Kliniken am Standort Hennigsdorf gibt es seit fünf Jahren, am 18. Juni 2018 wurde sie offiziell in Betrieb genommen. Zum Team der Abteilung für Palliativmedizin gehören neben dem Chefarzt die pflegerische Bereichsleiterin, Evelyn Brosowski, die sich auch um das Aufnahme- und Entlassungsmanagement kümmert. Darüber hinaus betreuen palliativmedizinisch ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte, eine Physiotherapeutin sowie eine Ergotherapeutin mit einer palliativmedizinischen Zusatzausbildung die Erkrankten. Eine Psychoonkologin, eine Sozialarbeitern, eine Ernährungsberaterin, Therapiehündin Yuna und bei Bedarf weitere Spezialisten unterstützen das Team. Für jeden Patienten besteht die Möglichkeit, einer seelsorgerischen und spirituellen Begleitung. Bereits vor einer stationären Aufnahme werden Patienten, ihre Familienangehörige, aber auch ambulant tätige Ärzte beraten. Auch die Mitbetreuung und -behandlung sowie Beratung von Patienten anderer Stationen gehört zum Aufgabenspektrum.