BETTER-CARE-Studie am Brustkrebszentrum Oberhavel
18.10.2023
Jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Moderne Therapien bieten gute Heilungschancen bei einem Mammakarzinom, doch kehrt der Krebs manchmal wieder. Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober weist das Brustkrebszentrum Oberhavel auf die Bedeutung der Nachsorge hin und ruft zur Teilnahme an der Nachsorgestudie „BETTER-CARE“ auf. Mithilfe dieser Studie wird untersucht, ob ein spezielles fachübergreifendes Nachsorgeprogramm geeignet ist, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Nachsorge wird dabei an den individuellen Bedarf jeder Patientin und jedes Patienten angepasst. So sollen die Spätfolgen der Brustkrebserkrankung und der Therapie besser behandelt oder ganz vermieden werden.
Das Brustkrebszentrum Oberhavel beteiligt sich seit März 2023 als eines von 30 Brustkrebszentren in Deutschland an BETTER-CARE, bis März 2024 läuft die Rekrutierungsphase.
„Wir konnten bisher 16 Patientinnen für die Studie gewinnen, 38 sind unser Ziel“, erläutert Sabrina Naumann, Oberärztin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Klinik Oranienburg und Koordinatorin des Brustkrebszentrums Oberhavel. „Patientinnen und Patienten können einbezogen werden, wenn ihre Primärtherapie im Rahmen der Brustkrebsbehandlung bereits abgeschlossen ist, aber das Ende der Therapie maximal 10 Wochen her ist.“
Dr. med. Elke Keil, Leiterin des Brustzentrums und Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, zusammen mit den Koordinatorinnen des Brustzentrums, Sabrina Naumann (l.) und Dr. med. Nadine Pohl (r., Foto: Oberhavel Kliniken GmbH).
Das Brustkrebszentrum Oberhavel ist eines von 15 Zentren der Interventionsgruppe in der Studie. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe haben Brustkrebspatientinnen und -patienten hier zusätzlich zur regulären Nachsorge die Möglichkeit, eine App zur Unterstützung ihrer Gesundheit und der Nachsorge zu nutzen. Diese soll dazu beitragen, die Nebenwirkungen einer Brustkrebstherapie zu lindern und das Wohlbefinden der Frauen zu steigern. „Die App begleitet unsere Patientinnen durch die erste Zeit der Nachsorge“, so Sabrina Naumann. „Regelmäßig können die Frauen hierüber Fragen zur Lebensqualität, zu typischen Nebenwirkungen der Therapie und zu Aktivitäten des täglichen Lebens beantworten. Die App ist mit unserem Brustkrebszentrum gekoppelt und wir sind informiert, wenn Probleme auftreten. So können wir viel gezielter auf die Patientinnen eingehen und beratend zur Seite stehen.“ Zusätzlich böte die App als digitaler Assistent weitere Informationen über die Bereiche Ernährung, Sport und mentale Gesundheit.
„Für Patientinnen, die nicht an der Studie teilnehmen möchten oder können, gibt es Digitale Gesundheitsanwendungen auf Rezept“, weiß die Oberärztin. „Diese sind speziell für Brustkrebspatienten entwickelt und begleiten die Betroffenen durch die Therapie und die Nachsorge. Je nach Therapie werden hier täglich wechselnde individuelle Ziele erstellt, um zu motivieren und zu fordern. Erste Rückfragen bei unseren Patientinnen konnten diesen positiven Effekt bestätigen.“
Patientinnen und Patienten zur Teilnahme aufgerufen
Patientinnen und Patienten, die sich an der Studie beteiligen möchten, können sich über Telefon: 03301 66-2020 oder per E-Mail: info@ an das Brustkrebszentrum Oberhavel wenden. brustzentrum-oberhavel.de